Wer war Henner Henkel?
Heinrich „Henner“ Henkel war ein deutscher Tennisspieler, der in den 1930er Jahren erfolgreich war. Er gewann mehrere nationale Meisterschaften und nahm auch an internationalen Turnieren teil. Henkel war besonders bekannt für sein starkes Doppelspiel, in dem er mehrere Titel gewann. Er gilt als einer der besten deutschen Tennisspieler seiner Zeit.
Henner Henkel (rechts) hat gemeinsam mit Gottfried von Cramm die offenen US-Meisterschaften im Doppel im Jahr 1936 gewonnen. Es war der erste und einzige Sieg eines deutschen Doppels bei den US Open. Sie besiegten in dem Finale das Doppel Don Budge/Gene Mako mit 6-3, 6-3, 6-4.
Heinrich, genannt Henner Henkel, war einer der größten deutschen Tennisspieler.
Er war ein charmanter Lebenskünstler, immer fröhlich und gut gelaunt, der herzlich lachen konnte.
Leider wurde er nur 27 Jahre alt, er erlag am 13. Juni 1943 als Soldat im Russlandfeldzug bei Woronesch nach einem Schuss in den Oberschenkel seiner schweren Verletzung.
Henner Henkel wurde am 09.10.1915 in Posen geboren. Bald zog die Familie nach Erfurt, wo Henner und sein 5 Jahre älterer Bruder Ferdinand die Schule besuchten und der Vater bei der Bahn arbeitete.
Die Eltern von Henner waren begeisterte Tennisspieler und sorgten dafür, dass ihre Söhne in einem Vorgänger des heutigen TC Erfurt 93 e.V. das Tennisspielen erlernten, den zunächst fußballbegeisterten Henner vom „runden Leder“ wegholten, wofür er ihnen später sehr dankbar war.
1927 zog die Familie nach Berlin, wo Vater Ferdinand als Referent, später als Ministerialrat im Verkehrsministerium tätig war.
Henner war nicht unbedingt der fleißige, strebsame Tennisspieler aber er brachte viel Talent und eine große Leichtigkeit mit und bald stellten sich Erfolge ein. •
Mit 15 Jahren war er bereits Klubmeister beim THC 99 Berlin, dann wurde er zunächst Dritter und dann Zweiter der deutschen Jugendmeisterschaft.
1932 und 1933 wurde er jeweils Erster.
1934 wurde er dann in die Davis-Cup-Mannschaft berufen, in der insgesamt 43 x für Deutschland spielte. Außerdem repräsentierte er den deutschen Tennissport in vielen Länderkämpfen und Turnieren.
Einige seiner Spitzenergebnisse waren:
1935 in einem denkwürdigen Davis-Cup-Hitzematch am 14. Juli in Prag bezwang er den Tschechoslowaken Caska in einem Marathonkampf; das war der internationale Durchbruch, später bezwang er weitere Spitzenspieler wie Vivian McGrath und Jack Crawford
1937 Sieger der French Open über den Weltranglisten-Zweiten Henry Austin (USA) mit 6: 1 6:4 6:3; gehörte zu den fünf besten Spielern der Welt
1937 – 1940 4x Deutscher Einzelmeister
Große Erfolge feierte Henner vor allem im Doppel. Mit seinem Doppelpartner Gottfried v. Gramm verstand er sich hervorragend, obwohl sie im Wesen sehr unterschiedlich waren
1937 Sieg über die Wimbledonsieger Budge und Mako (USA) mit 6:4 7:5 6:4
An der Verhaftung v.Cramms lag es, dass das Traum Duo nur von 1935 -1937 zusammenspielen konnte.
1938 Mit Georg von Metaxa stand er im Wimbledonfinale gegen Budge/Marko 1939 Mit Roderich Menzel gewann er die Internationalen Deutschen Meisterschaften und das Doppelfinale der Französischen Hallentitelkämpfe gegen Borotra/Brugnon
1942 Letztes großes Turnier in Bad Pyrmont. Während des Turniers erhielt Henner die Depesche, sich zur Front zu melden. Das Finale gegen Menzel verlor er, weil ihm der unbedingte Wille zum Sieg fehlte.
Später sagte Menzel: „Mit ihm wird das deutsche Tennis seines fröhlichsten und talentiertesten Meisters beraubt. Er war ein Pfundskerl, ein verläßlicher, ein kameradschaftlicher Partner.“